24.04.2019 - Karlsruhe

Stadt äußert sich zur provisorischen Südtribüne


Nachdem der Ausnahmeantrag des Karlsruher SC zur Nichtüberdachung der provisorischen Südtribüne durch die DFL angelehnt wurde, ist die 2. Liga-Lizenz in Gefahr. Als Stadion-Eigentümer äußerte sich nun die Stadt.

Im ersten Schritt erteilte die Deutsche Fußball Liga DFL am gestrigen Dienstag allen 50 Bewerbern die Lizenz - dem Karlsruher SC allerdings nur mit Auflagen. Weil sich der KSC zurzeit im Stadionumbau befindet, hatte der Verein im Vorfeld der Lizenzierung einen Ausnahmeantrag bei der DFL gestellt, der eine Nichtüberdachung der provisorischen Südtribüne im Wildparkstadion vorsah. Für 14 Monate wären damit große Teile des Gästebereichs ohne Dach gewesen, weshalb die DFL die Lizenz nur unter der Maßgabe erteilte, dass die Südtribüne bis zum 1. September überdacht wird – ansonsten verstößt der Karlsruher SC gegen die Lizenzierungsauflagen der kommenden Saison in der 2. Bundesliga. Der KSC steht nun vor einem Problem, denn der Karlsruher Gemeinderat genehmigte im vergangenen Februar zunächst nur ein Dach über die provisorische Nordtribüne. 700.000 Euro würde eine weitere Überdachung kosten.

„Durch die Entscheidung des Karlsruher Gemeindesrates gegen die Überdachung der provisorischen Südtribüne verschärft sich nach dem negativen Bescheid der DFL mehr denn je die Situation. Wir werden alles in unserer Macht Stehende tun und befinden uns bereits erneut in Gesprächen mit der Stadt, um die Auflage der Überdachung rechtzeitig erfüllen zu können. Jetzt sind wir auf eine schnelle und zustimmende Entscheidung des Karlsruher Gemeinderats angewiesen“, so das gesamte KSC-Präsidium und Geschäftsführer Michael Becker gestern.Jetzt hat sich auch die Stadt Karlsruhe, in Person von Oberbürgermeister Mentrup (SPD) und Werner Merkel, Leiter des städtischen Eigenbetriebs Stadion, zum DFL-Entscheid und möglichen Konsequenzen zu Wort gemeldet. In einer eigens einberufenen Pressekonferenz erklärte der Oberbürgermeister, dass die Stadt nicht blauäugig die Lizenz des KSC gefährden wolle und gegebenenfalls das Anliegen im Gemeinderat erneut bespreche, um bautechnisch noch einmal aktiv zu werden. Weiterhin betonte der OB, dass aus seiner Sicht, eine Ausnahmegenehmigung für ein Stadion ohne Dach ohne Problem möglich sei. Als Beispiel führte er Darmstadt 98 und das Merck-Stadion am Böllenfalltor an. Aus diesem Grund habe man den Verein aufgefordert, gegen den Beschluss vorzugehen und die rechtlichen Instanzen, die noch genommen werden können, zu nutzen, erklärte Mentrup weiter.

Im Anschluss an den Oberbürgermeister kam auch Werner Merkel zu Wort. Der Leiter des städtischen Eigenbetriebs Stadion wies darauf hin, dass im Vorfeld der Baumaßnahmen mit allen Beteiligten, sprich KSC und DFL, gesprochen worden sei und nicht der Eigenbetrieb Stadion, sondern der Gemeinderat über die Überdachung der Südtribüne zu entscheiden hätte. Weiterhin untermauerte er die Forderung des Oberbürgermeisters, dass der KSC gegen die Entscheidung der DFL Einspruch einlegen solle.

Wie ist nun weitergeht, ließen die Beteiligten offen. Fest steht nur, dass sich der Verein und die Stadt zeitnah um eine Lösung bemühen müssen – immerhin endet die Saison in vier Spieltagen und die Vorbereitungen auf die neue Saison werden intensiviert. (Stadionwelt, 24.04.2019)

Vorschaubild: www.euroluftbild.de


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