29.06.2017 - Europa

Vor 10 Jahren: Das Ende der NFL Europe


In der Rubrik „Vor 10 Jahren“ geht Stadionwelt auf Zeitreise und zeigt, welche Nachrichten damals im Fokus standen. Heute vor einem Jahrzehnt verkündete der NFL-Ableger sein vorzeitiges Aus.

So lautete vor 10 Jahren die Nachricht bei Stadionwelt:

Die NFL Europa hat heute ihr vorzeitiges Aus vermeldet. Künftig sollen statt des hoch defizitären NFL-Ablegers in Ligaform so genannte Regular Season Games in europäischen Stadien ausgetragen werden. Deutschen Stadienbetreibern entgehen fest eingeplante Einnahmen.

„Mit der Zustimmung der NFL-Teambesitzer zur Austragung von regulären NFL-Saisonspielen außerhalb der USA, ist die Zeit gekommen, um die NFL-Strategie für den Erfolg auf internationaler Ebene neu aufzustellen. Zusammen mit dem Management der NFL Europa haben wir entschieden, dass die Einstellung des NFL-Europa-Spielbetriebs die beste Geschäftsentscheidung ist. Von nun an werden wir uns auf die regulären NFL-Saisonspiele konzentrieren und die neuen Technologien nutzen, um die NFL weltweit populärer zu machen“, sagt NFL Commissioner Roger Goodell.

Für die Stadionbetreiber der fünf deutschen Spielstätten bedeutet das Ende der NFL Europa fünf Sportveranstaltungen weniger im Jahr: „Der Verlust von fünf derartigen Events ist ein Schlag, den wir nicht einfach durch ein Konzert ausgleichen können“, erklärt Patrik Meyer, Geschäftsführer der Commerzbank Arena, bis zuletzt Heimstätte der Frankfurt Galaxy. Dennoch sei der Verlust für die Commerzbank-Arena „kein Erdbeben“: „Eintracht Frankfurt ist für uns natürlich der wichtigere Partner“, so Meyer. Seine Aufgabe ist es nun, „andere Vermarktungsideen“ zu entwickeln. Interesse besteht dabei auch an der Austragung eines Regular Season Games.

Auch in Düsseldorf wird man sich nach dem Aus der Liga nach neuen Veranstaltungen umsehen müssen. Rhein Fire gehörte zu den wenigen Teilnehmern der NFL Europa, deren Spiele stets gut besucht waren. In der vergangenen Spielzeit kamen 125.000 Fans zu den fünf Begegnungen in der LTU arena. „Das Aus kommt überraschend, vor allem wenn man bedenkt, dass eigentlich ein 5-Jahres-Vertrag geschlossen wurde“, so Jörg Mitze, Direktor der Düsseldorfer LTU arena. Das europäisch-amerikanische Schäferstündchen endet somit vorzeitig nach nur zwei Jahren. „Wir haben nun fünf veranstaltungsfreie Wochenenden, die versuchen wir bestmöglich zu nutzen“, so Mitze.


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