01.03.2019 - Kaiserslautern

Wie geht es in Kaiserslautern weiter?


Der 1. FC Kaiserslautern ist finanziell angeschlagen. Für die kommende Saison fehlen im Etat 12 Mio. Euro, die Lizenz für die 3. Liga ist nicht gesichert, es droht sogar die Insolvenz. Was passiert dann mit dem Stadion?

Offenbar bereitet sich die Stadt Kaiserslautern auf den Worst Case vor. Oberbürgermeister Dr. Klaus Weichel sagte gegenüber der Bild-Zeitung im Falle einer Insolvenz des Traditionsclubs: „In diesem schlimmsten Fall, was wir alle nicht hoffen, müssten wir einen Plan B aktivieren. Das würde dann aber nicht bedeuten, das Stadion zu verkaufen. Wer kauft ein Stadion, in dem nicht mehr gespielt wird? Wir würden dann eine Umnutzungsstrategie fahren müssen.“ Seit 2003 gehört das Stadion der Fritz-Walter-Stadion Kaiserslautern GmbH, deren einziger Gesellschafter die Stadt Kaiserslautern ist. Zuvor gehörte es dem 1. FC Kaiserslautern selbst, der während des Umbaus für die WM 2006 allerdings in finanzielle Schwierigkeiten geriet. Im Falle einer Insolvenz wäre die Stadt laut Weichel verpflichtet, die eigene Gesellschaft zu retten. Seit der Übernahme zahlt der Club eine jährliche Pacht für die Stadionnutzung, in der 3. Liga beträgt diese 425.000 Euro.

„Wir werden alles tun, um dem FCK zu helfen. Mehr finanziell zu tun, als jetzt, geht nicht. Was wir tun können, betrifft das Umfeld des Stadions. Wir können dafür sorgen, dass das Gesamtareal für Investoren interessant wird“, sagte der Oberbürgermeister. Investoren sollen also rund um das Stadion Flächen erwerben. „Im Moment verhandeln wir mit einem ernstzunehmenden Verhandlungspartner“, gab Weichel bekannt.

Die Finanzlücke von 12 Millionen Euro muss vom Club bis zum Sommer geschlossen werden, um einer Insolvenz zu entgehen und um die Lizenz für die kommende Saison zu erhalten. Bis zum 30. Mai benötigt der Club 6,7 Millionen Euro, um die 2013 ausgegebene Fan-Anleihe zurückzuzahle. Zudem bedarf es rund fünf Millionen Euro für den Lizenzspieler-Etat für die neue Saison.

Das Fritz-Walter-Stadion wurde für die WM 2006 umfassend renoviert und hat eine Kapazität von 49.850. Vier Gruppenspiele und das Achtelfinale zwischen Italien und Australien fanden in Kaiserslautern statt. In der aktuellen Saison kommen im Schnitt 22.241 Zuschauer zu den Heimspielen des FCK, was einer Auslastung von 44,6 Prozent entspricht. Aktuell steht der 1. FC Kaiserslautern auf dem 12. Tabellenplatz. (Stadionwelt, 01.03.2019)


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